Griechische Götter

Hermes – der Götterbote

Hermes war der Sohn des Zeus und der Maia, einer Tochter des Atlas, und zeichnete sich seit dem Kindesalter durch Lebendigkeit, freies Leben in der Natur und das Spielen von Streichen aus. Hauptsächlich jedoch war er der Bote der Götter um Beschlüsse zu übermitteln, Missionen auszuführen und sogar um die Seelen der Verstorbenen in den Hades zu geleiten.
Ebenso war er auch Gott des Handels, des Hauses und der Reisen. Da er als Schutzpatron der Reisenden fungierte, wurden ihm zu Ehren die sogenannten Hermessäulen, die zur Straßenkennzeichnung dienten, errichtet. Hermes schützte jedoch auch die Diebe und Verbrecher, da es ihn amüsierte, wenn Menschen oder Götter übertölpelt wurden.

Dionysos – der Gott des Weines

Dionysos war Sohn des Zeus und der schönen Semele. Er wurde zum Gott des Weines, des Vergnügens und des Theaters. Er brachte den Wein in die Welt durch Ikarios, dem er das Keltern beibrachte, der jedoch getötet wurde, da seine ersten Weingäste, verwirrt durch die ungewohnte Trunkenheit, ihn für einen Giftmischer hielten. Seitdem jedoch wurde der Wein auf allen Festen aus sogenannten Kratern im Verhältnis 1:3 mit Wasser vermischt, getrunken. Dionysos begründete die orgiastischen Rituale, bei denen die Menschen in dionysischen Taumel versetzt wurden um dem Alltag singend und tanzend zu entfliehen. Daraus, so sagt man, entstand das Theater. Dionysos wurde häufig mit einer Traube namens Thyrsos, einem mit Efeu umrankten Stab namens Kantharos, einem Weinbecher und dem Fell des heiligen Tieres, dem Panther dargestellt.

Sagen

Der Trojanische Krieg

Zwietracht und weibliche Eitelkeit führten vor über 3.000 Jahren zu einem unglückseligen Krieg um die Stadt Troja. Der trojanische Prinz Paris sollte im Streit der drei Göttinnen Hera, Aphrodite und Athene entscheiden, wer die Schönste von ihnen sei. Er wählte Aphrodite und diese versprach ihm als Belohnung die schönste menschliche Frau der Welt. Diese war Helena, die Ehefrau von Spartas König Menelaos. Nachdem die Schöne mit Paris in seine Heimat geflohen war, rief der schwer gekränkte Herrscher die griechischen Fürsten zu einem Rachefeldzug auf. Mit mehr als tausend Schiffen landeten sie an der Küste Trojas. Doch trotz erbittertem Kampf gelang es dem griechischen Heer zehn lange Jahre nicht, die fest gebaute Stadt einzunehmen.

Als die Griechen nicht mehr weiter wussten, besann sich Odysseus auf eine List. Die Belagerer bauten ein riesiges Pferd aus Holz, in dem sich ihre tapfersten Helden versteckten. Die anderen Krieger brachen ihre Zelte ab und segelten davon. Doch als die Flotte außer Sichtweite der Trojaner war, wandten die Griechen den Bug und gingen hinter einer kleinen Insel vor Anker.

Die Bewohner Trojas strömten voller Freude aus der Stadt hinaus und glaubten, die Feinde hätten nun endlich aufgegeben. Mit Verwunderung begutachteten sie das riesige Holzpferd und beratschlagten, was damit zu tun sei. Der von den Griechen zurückgelassene Jüngling Sinon machte die trojanischen Bürger glauben, dass es sich dabei um ein Weihgeschenk für Athene, die Schutzgöttin des griechischen Volkes handele und die gewaltige Höhe des Tieres verhindern solle, dass es durch die Tore der Stadt geschaffen werden könne, da der Schutz der Göttin dann Troja zuteil werden würde. Der schlaue Grieche wusste seine Worte so glaubhaft vorzutragen, dass die Trojaner ihm vertrauten und die Stadtmauern einrissen, um das Holzpferd unbeschädigt in die Stadt rollen zu können. Sich dem Schutz der Göttin nun sicher, veranstalteten die Trojaner ein Freudenfest. Vom Feiern berauscht fielen sie in der Nacht in einen tiefen Schlaf.

Der griechische Jüngling jedoch gab den griechischen Kriegern im Inneren des Holzpferdes ein Zeichen, diese kletterten leise heraus und überfielen die schlafenden Trojaner. Inzwischen war auch die Griechenflotte wieder am Strand angelandet. Durch die Lücke in der Stadtmauer gelangte das feindliche Heer in die Stadt und besiegelte den Untergang Trojas.