Griechische Weinkultur
Der Weinanbau hat in Griechenland eine Jahrtausende zurückreichende Tradition und gilt als eine der Wiegen der europäischen Weinkultur. Archäologische Funde beweisen, dass bereits in der späten Jungsteinzeit Beeren der Wilden Weinrebe verarbeitet wurden. In der griechischen Religion gehörten Opfer aus Flüssigkeiten wie Wasser, Milch und Wein zu den häufigsten Kulturhandlungen. Schon früh zählte der Wein für die Griechen zu einem der beliebtesten Handelsgüter. So gab es bereits vor über 2.400 Jahren ein Weingesetz auf der Ägäisinsel Thasos, das Vorschriften zu Weinerzeugung, –handel und -besteuerung enthielt.
Durch hervorragende landschaftliche und meteorologische Bedingungen und das Zusammenspiel moderner Anbaumethoden mit traditionellem Wissen ist Griechenland ein Herkunftsland der besten Weine der Welt. Dabei reicht die Palette von Rot- über Rosé- bis hin zu Weißwein und natürlich dem beliebten Retsina. Die Vielfalt der Rebsorten ist fast unfassbar. So schrieb der römische Dichter Vergil einst: „Es wäre leichter, in Griechenland die Sandkörner zu zählen als die verschiedenen Rebsorten.“
Retsina
Retsina ist ein geharzter griechischer Wein, der in rot, weiß und rosé hergestellt wird. Seine Ursprünge liegen im antiken Griechenland. Damals mussten die Menschen einen Weg finden, den Wein trotz des heißen Klimas haltbarer zu machen. Deshalb dichteten sie die Amphoren mit Kiefernharz ab oder gaben auf die Oberfläche des Weines eine Harz-Öl-Schicht. Heute weiß man, dass sich dadurch keine bessere Haltbarkeit ergibt. Trotzdem gehört der Retsina noch immer zur traditionellen griechischen Trinkkultur.